Frühlingskonzert am 13. April 2014
Blasmusik auch mal bluesig
„Mit typischer Blasmusik kannst du heute keinen mehr locken, schon gar keine jungen Leute“, sagte Georg Zahn, stellvertretender Vorsitzender des Musikverein Eintracht.
Stattdessen bekommen die Zuhörer beim dritten Frühlingskonzert des Vereins am Ostendplatz ein Glenn-Miller-Medley oder Stücke aus dem Film „Blues Brothers“ zu hören. An den Platz im Herzen Biebers ist man gegangen, weil dort der eine oder andere Neugierige stehen bleibt. „Das ist etwas anderes als im Saal“, findet Zahn.
Tatsächlich sind die Bänke rund um die Musiker gut besetzt, etliche Zuhörer stehen ringsum. Rund 200 Musikfreunde haben sich bei mildem Frühlingswetter am Ostendplatz eingefunden. Mit seinen 64 Jahren ist Zahn der älteste Musiker beim Musikverein. Seit seinem 15. Lebensjahr macht er Musik. Früher hat er Tuba geblasen, seit einem gesundheitlichen Problem spielt er Schlagzeug.
Die Veränderungen in der Vereinsmusik hat Zahn miterlebt. Früher seien Märsche, Polkas, Walzer und Potpourris gespielt worden. Damit könne man kaum noch jemanden begeistern. Märsche gebe es nur noch bei Straßenumzügen und die Typische „Dicke-Backe-Musik“ beim Oktoberfest.
Den Auftakt zum zweistündigen Konzert machte das Jugendorchester, obwohl das fast identisch sei, so Zahn. Bei der Eintracht gibt es von den 28 Aktiven nur vier, die nur im Jugendorchester spielen. Die Musik für ihren Auftritt haben sich die Jugendlichen im Internet zusammengesucht. So erschalt über den Platz statt „Herzilein“ Stücke von Pink und Musik aus „Mission Impossible“ und Disneyfilmen. Den Zuhörern gefällt es offensichtlich, wie der Beifall verrät. Und so kommt das Jugendorchester nicht um eine Zugabe herum.
Jüngste Aktive ist die zwölfjährige Lara Hanke. Sie stieß vor zwei Jahren zum Verein, weil auch ihre Querflötenlehrerin dort spielt. Obwohl sie mit anderer Musik aufgewachsen ist, kennt sie keine Berührungsängste. Denn was spielt sie am liebsten? „Märsche“ antwortet Lara prompt.
Bericht der Offenbach Post vom 16.04.2014 von Peter Klein (op-online.de)