Frühlingskonzert am 22. April 2012

Nach Noten ging die Sonne auf

Klassiker der Swing-Ära, rockige Hits aus den Charts, aber auch traditionelle Marschmusik präsentierte der Musikverein Eintracht am Sonntag. Auf dem Ostendplatz eröffnete er bei recht wackeliger Wetterlage die Frühlingssaison.
Kalendarisch passt ein Frühlingskonzert klar in den April. Der macht aber bekanntlich, was er will. So blickten die Musiker mit gemischten Gefühlen gen Himmel. Immerhin sollten die beiden Vereinsorchester am Nachmittag die Freiluftsaison eröffnen. Die Alternative wäre gewesen: Konzertausfall.
Auf den nächsten Sonntag zu verlegen, hätte Zeitlich nicht hingehauen, erläuterte Georg Zahn vom Musikverein. Allgemeines Daumendrücken hat aber geholfen: Das Wetter hält, und der neu gestaltete Ostendplatz wird zum Ort musikalischer Genüsse. „In Zukunft wollen wir das Ereignis mit Gastronomie kombinieren“, sagte Zahn und spielte auf das geplante Bistro am Platz an.
Die vorangegangenen Jahre wurde die Saison immer im Pfarrheim von St. Nikolaus eröffnet. Mietkosten haben aber die Vereinskasse belastet. So ist ein positiver Effekt, dass jetzt der Platz kostenlos zur Verfügung steht. „Für uns ist das Konzert eine Belebung des Ostendplatzes“, ergänzte Heinz-Josef Lorz von der Interessengemeinschaft Bieberer Ortsvereine.
Vielleicht legt es am Konzertmotto „Mit dem MV Eintracht geht die Sonne auf“ oder dem guten Kontakt der örtlichen Geistlichkeit zu Petrus: Punkt 15 Uhr kommt die Sonne raus. So versammelt sich eine gute Schar von Zuhörern vor dem Jugendorchester des Vereins, das unter der Leitung von Sigrid Tigges den musikalischen Reigen eröffnet.
Mit „Weidmannsheil“ von August Reckling geht es im Marschtempo voran. Danach ertönt das Thema aus dem Filmklassiker „Der Pate“. Die Bänke sind derweil gut besetzt. Schnell werden weitere aufgestellt. Einige Besucher decken sich an der improvisierten Theke mit „windgekühlten“ Getränken ein, bevor die Dirigentin zum nächsten Programmpunkt überleitet. Man sei „extra in die USA gereist“, um etwas über den Swing zu erfahren. Mitgebracht habe man „Mr. Goodman“. Klar was folgte: Swing von Jazzlegende Benny Goodmann. So darf eines seiner bekanntesten Stücke nicht fehlen. „Sing, Sing, Sing“ stimmten die Musiker an.
Unterdessen sind die Bankreihen fast komplett besetzt. Der Musikverein zeigt wie einfach es sein kann: Auf einem Platz Boxen aufstellen, Sitzmöglichkeit schaffen und Getränke anbieten. Schon hat man ein neues Stück Konzertgeschichte im Stadtteil geschrieben. ãEye Of The TigerÒ von Survivor aus der Filmmusik zu ãRocky IIIÒ ist das Motto: Wie der Boxer versucht die Eintracht die dunklen Regenwolken aus dem Weg zu schieben. „Wehe ihr regnet, Ihr Wolken“, lautet der hilfreiche Kommentar einer Besucherin.
Danach ist das Große Orchester an der Reihe und geht auf die Reise durch die deutsche und internationale TV-Welt. Filmmusiken aus Fernsehproduktionen wie „Herzblatt“, „Wetten dass..?“ oder „Hawaii 5-0“ erklingen. Auch „Monsieur 100000 Volt“ Gilbert BŽcont darf mit französichem Esprit nicht fehlen. Unter der Leitung von Florian Seemann kommt so mancher Solist an die Reihe, an Trompete, Schlagzeug oder Tuba.
Am Ende muss der „Boxer“ Musikverein Eintracht doch das Handtuch werfen. Es fängt an, stärker zu tröpfeln. „Einige Instrumente sind sehr empfindlich“, erleutert Georg Zahn und eilt mit Kollegen zum Parkplatz, um die Anhänger für den Abtransport vorzufahren. So geht das Konzert mit flotten Abba-Klängen zu Ende: „Mamma Mia“.

Bericht aus der Offenbach Post

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